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Volker G.

Mit dem Begrüßungsgeld in der Tasche verspürte ich eigenartiger Weise keinen Drang, mir etwas kaufen zu wollen. Das Angebot hat mich so überrollt, dass ich nicht in der Lage war, einen Wunsch zu konkretisieren. In einem Fuldaer Schreibwarengeschäft (ich weiß bis heute genau, wo es ist) fand ich schließlich etwas, das ich kaufen wollte. Es war nicht teuer, so dass etwas vom großen, neuen Reichtum übrig blieb. Außerdem gab es so etwas in dieser Art nicht in der DDR. Von meiner ersten Westreise brachte ich mir also Umweltschutz-Briefpapier mit, leicht grau mit einem herrlichen Regenbogenmotiv. Da ich gerne Briefe schrieb, war es bald aufgebraucht und ich habe leider kein Beweisstück mehr zu Hause. Die erste große "Investition" waren 49 DM in eine Kurzreise nach Paris. Viele Busunternehmen in Grenznähe boten solche Schnäppchen-Reisen an - eine clevere Geschäftsidee, denn nach nichts sehnten wir uns mehr, als die Welt nun kennen zu lernen. Über Nacht ging's von Eisenach aus Richtung Westen. Unser erster Halt war nahe des Eiffel-Turms - es war wie ein Traum! Dann gab's eine Stadtrundfahrt, der Nachmittag stand zur freien Verfügung. Über Nacht ging es wieder in Richtung Heimat. Ein unvergesslicher Ausflug in eine neue Welt! Bezahlt von den ersten D-Mark.

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