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Sehr geehrte Frau Meinfelder,

wir wohnen nicht ganz in der Nähe, aber trotzdem sind wir als Englschalkinger an der Ausgestaltung der näheren Umgebung stark interessiert.

Zu Ihrem Vorschlag, erste Eindrücke nach dem Mauerfall zu sammeln:

Mein erster Eindruck vom „Weißen Fleck“ Deutschlands hinter dem Eisernen Vorhang waren Landstraßen mit vielen Schlaglöchern und mit Apfelbäumen gesäumt, die wundervoll schmeckende, alte Apfelsorten trugen. Jedes Dorf hatte seinen eigenen Geschmack. Ich habe viele Äpfel probiert. Die Bewohner mochten aber paradoxerweise lieber allerweltsschmeckende Granny Smith oder Golden Delicious, die uns wegen ihres ewig gleichen Geschmacks schon zum Halse raushingen.

Zu Ihrer Deutung des Platzes:

Seit meiner Kindheit (geb. 1933) kenne ich einen Platz in Denningen mit einem meiner damaligen Ansicht nach komischen Namen: „Zur Deutschen Einheit“. Mit 10 Jahren begann ich, Briefmarken zu sammeln und dabei kam mir eine Marke zu Gesicht „Die Saar kehrt heim“. Nun hatte ich eine vermeintliche Erklärung. Da das Saargebiet vor dem ersten Weltkrieg zu Deutschland gehörte und nun wieder von Frankreich abgetrennt wurde, dachte ich mir, das wäre die Erklärung für den Namen des Platzes. Weit gefehlt! Die Erklärung steht in der Süddeutschen Zeitung Nr. 179, Seite S. 2 vom Freitag, den 5 August 2005. Davon haben wir im Heimatkunde nichts gehört, wohl aber, dass unter dem Platz die gut erhaltenen Reste eines Römerbades liegen. Grundriss und Erklärung dazu hingen als großes Bild hinter Glas in der Volksschule an der Ostpreußenstrasse früher im Eingangsbereich des Schulhauses.

Meiner Ansicht nach wäre es schon angebracht und auch sinnvoll, auf die Geschichte und den ursprünglichen Sinn des Namens hinzuweisen.

Für kommende Generationen – wie man es immer so schön formuliert.

"Mein erster Tag auf der anderen Seite"
(Umfrageergebnisse, München/Denning, Sommer 2005)

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