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Die Inter-Zonen-Züge haben immer einen Geruch von
Kohlenstaub und Plastik mit auf den Bahnhof gebracht.

Meine Lieblingssendung im DDR-Fernsehen war "mach's mit, mach's nach, mach's besser". Der Mannschaftskapitän trug eine weiße Schirmmütze.

Wir haben früher Meissner-Porzellan über die Grenze geschmuggelt, indem wir normalen DDR-Zuckerkuchen daraufgelegt haben, und das ganze in DDR-Zeitung gewickelt haben.

An der Grenze im Harz habe ich immer mit Steinen über den Grenzzaun geworfen. Die Soldaten im Wachturm haben uns dann mit ihren Ferngläsern beobachtet. Passiert ist nie was.

Wir haben lange Jahre eine Familie im Eichsfeld besucht. Später haben wir erfahren, dass sie über alles Gesprochene als "IM" Bericht erstattet haben.

Bekannte meiner Eltern waren beide in Bautzen inhaftiert, bevor sie in den Westen ausreisen dürften. Der Mann hat sich in unserem Keller umgebracht.

Als Kind hat mir das Schokoladeneis in der DDR besser geschmeckt als das im Westen.

Nach der Grenzöffnung habe ich einige "OSSIS" kennengelernt. Sie zählen nun zu meinem besten Freunden.

Mein Leben hätte sich ohne die Grenzöffnung eigentlich nicht verändert.

Ich hatte ja gar keine Vorstellung davon, wie "blühende Landschaften"
aufsehen können.


"Mein erster Tag auf der anderen Seite"
(Umfrageergebnisse, München/Denning, Sommer 2005)

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