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Anfang Dezember 1995 trat ich einen Praktikumsplatz in einer Steinmetzfirma in Dresden an. Hierfür musste ich zusammen mit einem guten Freund vom sonnigen, milden Freiburg im Breisgau ins dauerfrostige Dresden fahren. Je weiter wir nach Osten kamen umso mehr Schnee lag entlang der Autobahn, es wurde immer trüber und da ich mich schon kurz nach Nürnberg fühlte wie in Sibirien war der eigentliche "Grenzübertritt" relativ unspektakulär.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir spät abends in Dresden an. Die ganz eigene Urbanität ostdeutscher Großstädte war in das typische schummrige, gelbliche Licht getaucht und bei leichtem Schneefall stiegen wir auf dem Platz vor der Semperoper aus dem Auto aus.

Obwohl ich dann viereinhalb Jahre in Dresden gelebt habe und einige schöne Sommertage erlebte, wird Dresden für mich immer eine Winterstadt bleiben, mit aller Tristesse, dem Geruch nach Kohleöfen und wehenden Schneeflocken unter einem wolkenverhangenem Himmel. Ich habe eigentlich ständig gefroren, aber manchmal vermisse ich das sehr.

"Mein erster Tag auf der anderen Seite"
(Umfrageergebnisse, München/Denning, Sommer 2005)

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